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Im März 2013 wurde die Bürgerinitiative PRO-Gegen-Wind gegründet.

Heute wehren sich Bürgerinnen und Bürger gegen politische Entscheidungen, die die Sinnhaftigkeit und Angemessenheit von Windkraftanlagen in Frage stellen. Das Wohlergehen der Menschen, die Schonung von Natur und Lebensraum und den Erhalt der wirtschaftlichen Basis sollten in den Mittelpunkt gerückt werden. Die politischen Entscheidungen haben aber zur Folge, dass ein Riss durch die Dörfer geht: Verpächter von Windkraftland, Profiteure der Ökostrom-Gelder streiten mit denen, die sich mit der Veränderung des Landschaftsbildes nicht abfinden wollen, oder auch nur den Wertverlust ihrer Immobilien fürchten. Die Energiewende mit ihren Bioenergie-Dörfern und den Geldflüssen in die Provinz galt einst als Chance im Kampf gegen die Landflucht. Jetzt scheint sie zur Bewährungsprobe für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu werden.

Politiker aller Parteien, Verwaltungen aller Ebenen, Journalisten aller Medien wiederholen gebetsmühlenartig: „Die Energiewende muss vorangehen, es darf keinen Stillstand geben“. Allein dieser Satz rechtfertigt heutzutage offenbar alles und jedes: Es darf Landschaft zerstört werden, in die Wälder – das letzte intakte Ökosystem – dürfen riesige Industrieanlagen gestellt werden, der Artenschutz wird zum „weichen Tabu“ erklärt, gesundheitliche Beeinträchtigungen für die Menschen werden kleingeschrieben, und die Bürger werden zu Subventionen in einer Größenordnung gezwungen, mit der man leicht alle in Not geratenen Euro-Staaten und alle Banken retten könnte.

Um es von vornherein klarzustellen: Dass es an der Zeit ist, neue Energiequellen zu erschließen und einen neuen Umgang mit Energie zu lernen, ist auch unsere Überzeugung – ohne Wenn und Aber. Und wir sind bereit, dafür Opfer zu bringen, auch in unserer Umgebung – ohne Wenn und Aber.

Voraussetzung ist allerdings: Es wird uns gezeigt, dass der Ausbau der „Erneuerbaren“ in der bisherigen Weise sinnvoll ist. Die Sache ist aber die: Noch nie hat uns jemand einsichtig gemacht, wie denn eine wirkliche Energiewende auf dem bisher eingeschlagenen Weg verwirklicht werden soll. Wie soll es technisch und wirtschaftlich möglich sein, durch Windkraft und Photovoltaik, mit sogenannter „grüner“ Energie, Deutschland zuverlässig mit Strom zu versorgen?

Die bisherige Entwicklung der „Energiewende“ war vor allem getrieben von der Höhe der Subventionen. Kein Investor musste sich an einer zielgerichteten Gesamtplanung orientieren. Es gilt nun, vor den Weichenstellungen für die Zukunft einen Gesamtplan wenigstens umrisshaft und in Eckpunkten zu entwerfen.

Es müssen endlich grundlegende Fragen und Probleme überdacht werden:

– Wie weit kann uns Windkraft überhaupt bringen? Man kann es eigentlich leicht berechnen: Selbst wenn wir Deutschland mit einem Netz von Windrädern in Abstand von 2,5 oder 3 km überziehen, ist damit nur eine gesicherte Versorgung von vielleicht einem Viertel des Bedarfs zu erzielen.

– Welchen Sinn macht es, Windkraft zum gegenwärtigen Zeitpunkt zügellos auszubauen, wenn man bereits jetzt weiß, dass auf Sicht von 10 Jahren keine Speichertechnologie im erforderlichen Maß zur Verfügung stehen wird?

– Setzt man auf die zurzeit favorisierte Power-to-gas Technologie, dann reicht die Schätzung des Preises für 1 Kwh von 60 Cent bis 2 Euro. In welche Höhe will man Preise und Subventionen treiben?

– Warum wird nicht endlich massiv in Forschung investiert? Diese Investitionen würden nur einen Bruchteil der jetzigen Subventionen ausmachen.

– Wie viel an Landschaft und wie viel an Lebenswelt der Menschen, wie viel an Natur will man in Deutschland zur Zerstörung freigeben?

– Welchen Gegenwert kann man den Bürgern für den Verlust ihrer Lebenswelt garantieren?

Das Wort „Energiewende“ allein ist kein Argument. „Energiewende“ ist ein Wegweiser, ein Ziel.

Bei allem, was vorgeschlagen, gefordert oder beschlossen wird, ist ganz konkret aufzuzeigen, warum und in welcher Weise es zu einer wirklichen Energiewende führt und in welchem Verhältnis Preis und Ergebnis stehen. Dass dies geschieht, muss als eine Selbstver-ständlichkeit gelten.

Auf diese öffentliche Darlegung haben wir Bürger ein Recht: Denn wir bezahlen für alles – und wir bezahlen teuer.

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