International ging es vergangene Woche in Helmscheid zu: 160 Gäste aus Deutschland und ganz Europa waren zu Gast auf dem Angus-Hof Sippel. Der Bundesverband Deutsche Angus-Halter (BDAH) mit 350 Mitgliedsbetrieben richtet bis zum 17. Juli das Europäische Angus-Forum (EAF) aus. Es findet als Veranstaltung für Züchter der Rinderrasse alle zwei Jahre in einem anderen Land statt; dieses Mal erstmals in Deutschland.
Die reine Fleischrinderrasse Angus gilt als hornlos, sehr robust und von friedlichem Wesen. Die Tiere sind einfarbig rot oder schwarz und liefern ausgezeichnete Fleischqualität. Sie leben überall in Mutterkuhhaltung.
Der Austausch der Züchter über Grenzen hinaus sei sehr wichtig, sagt Richard Brinette als Präsident des BDAH. Dabei gehe es um gemeinsame Wege zur Vermarktung, um die Gesundheit der Rasse und damit um den Austausch von Zuchttieren bezüglich Genetik. Die Reisegruppe ist unterwegs in Hessen, Niedersachsen, Mecklenburg und Brandenburg, Berlin und Hamburg. Betriebsbesichtigungen sowie ein Besuch der Tarmstedter Ausstellung und ein Austausch in Fachfragen mit den Ländervertretern in Potsdam gehören zum Programm. Großes Lob des Präsidenten galt dem Hof Sippel. Hier sei alles vorbildlich gepflegt, Qualität sowie Zustand der Tiere seien bestens. Seinen Dank für die Gastfreundschaft und den netten Empfang sprach auch Robert Gilchrist aus, der Geschäftsführer der Aberdeen-Angus-Cattle-Society.
„Natürlich bin ich stolz“, freute sich Ingrid Sippel, denn wann kämen schon mal so viele Fachleute aus so vielen Nationen vorbei. Die Helmscheiderin gehört selber dem BDAH-Vorstand an. Dass die Züchter in Hessen und in Waldeck-Frankenberg laut der Fachleute einen „guten Job“ machen, hörte sie gern.
Auch junge Leute interessieren sich für die Anguszucht, einige waren unter den Gästen in Helmscheid. So auch die 17-jährige Finja Flamme vom Betrieb Karl-Friedrich Flamme in Rhenegge. „Ich helfe gerne auf dem Hof, und es macht mir Spaß, mit den Tieren zu arbeiten“, erklärte sie gegenüber unserer Zeitung. Unter anderem habe sie schon Bullen des elterlichen Hofes bei der bekannten Alsfelder Auktion vorgeführt.
Nach dem gemütlichen Abendessen mit Musik verabschiedete sich die internationale Gruppe und reiste weiter zum Hotel in Bad Arolsen.
Dienstag, 16. Juli 2024, Waldeckische Landeszeitung / Lokales